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Praxisseminar Fangmethoden Singvogelfang

mit Michael Wimbauer, 06.-08.09.2024, Edertal-Mehlen (Nordhessen)

 

Am letzten sommerlichen Wochenende des Jahres fand das Praxisseminar zu Fangmethoden Singvogelfang bei Michael Wimbauer im Edertal statt. Wir trafen uns am Freitag am frühen Abend im GoldWelten-Claim, einer Anlage zum Goldwaschen, die uns für dieses Wochenende für Übernachtung und Verpflegung zur Verfügung stand. Neben Michael Wimbauer und Jaqueline Bienhaus, die beide das Seminar anleiteten, waren wir aus Brandenburg und Bayern angereist. Vom Goldcamp ging es fußläufig direkt am Abend noch wenige hundert Meter weiter in Michael Wimbauers Beringungsgebiet, in dem er jedes Jahr viele tausend Vögel beringt. Auf dem Plan stand für den Abend der Rauchschwalbenschlaf-platzfang, daher spannten wir rund um einen alten Kiesteich die Netze auf und spielten Rauchschwalbenklangattrappen ab.

 

Neben der richtigen Methodik gehört zum Schlafplatzfang Glück, dass der Schlafplatz auch besetzt ist. Neben etwas „Beifang“ gingen zwar nur zwei Rauchschwalben ins Netz, dennoch konnten wir so direkt am ersten Abend schon viel Neues über Klangattrappen, dem richtigen Handling und der Alters- und Geschlechtsbestimmung lernen und kehrten hochmotiviert für den nächsten Morgen in unser „Goldcamp“ zurück. Von Michael und Jaqueline wurden wir nun bestens mit Gegrilltem und Bier versorgt und konnten nun auch unsere 6-köpfige Gruppe mit zwei weiteren Beringern aus Gießen komplettieren. Noch am späten Abend wurden Klangattrappen im Fanggebiet ausgebracht.

 

Am nächsten Morgen öffneten wir nach dem Frühstück alle Netze (606 Netzmeter). Bereits bei der ersten Kontrollrunde kamen alle mit vielen Beuteln zurück und so konnten Michael und Jaqueline uns über den Vormittag an insgesamt 266 Vögeln aus 19 Arten Vieles zeigen und selbst üben lassen. Die Altersbestimmung von Rotkehlchen, Mönchsgrasmücken, Rohrsängern, Heckenbraunellen, Baumpiepern und vielen anderen wurde ausführlich erklärt und das Messen von Flügel und P8 noch einmal geduldig gezeigt. Über den Tag hinweg wurden die Gesänge aus den Klangattrappen gewechselt und gezeigt, wie man so gezielt verschiedene Arten in die Netze locken kann.

 

Am Nachmittag fuhren wir in einen nahegelegenen Stadtpark und lernten, wie man Enten fängt und beringt. Trotz eines „Kartoffelfestes“, das viele Besucher anzog und durch laute Musik erschwerte Bedingungen schuf, konnten wir fünf Stockenten fangen. Von dort aus ging es dann direkt weiter zu einem Mehlschwalbenhaus. Hier kontrollierten wir zuerst mit einer Wärmebildkamera die Nester und konnten so vier späte Nestlinge beringen. Dann wurden zwei Hochnetze vor das Schwalbenhaus gestellt und eine Klangattrappe ausgebracht. Bis etwa 20 Uhr konnten wir so 22 Mehlschwalben fangen und beringen. Zurück im „Goldcamp“ grillten wir erneut und ließen den Tag gemeinsam Revue passieren.

 

Am nächsten Morgen wurde wieder von Sonnenaufgang bis etwa 13 Uhr auf 583 Netzmetern gefangen. Highlights waren drei Eisvögel und ein Sommergoldhähnchen. Im Schilf wurden zwei Stolperfallen für Wasserrallen aufgestellt, aufgrund des ungünstigen Wasserstands hatten wir aber keinen Erfolg. Auch am zweiten Tag hatten wir Glück mit dem Wetter und konnten insgesamt 259 Vögel aus 22 Arten fangen. So wurden am Wochenende schließlich insgesamt 481 Vögel beringt und 86 Vögel wiedergefangen. Mit 336 Individuen war die Mönchsgrasmücke vorherrschend. Nachdem die Netze geschlossen waren, aßen wir zum Abschluss gemeinsam Pizza und machten uns alle müde, aber hochzufrieden auf den Heimweg.

 

Das Wochenende war für uns alle eine Gelegenheit sehr viel Neues zu lernen und Bekanntes zu vertiefen, Handgriffe und Abläufe zu üben und viele Fragen zu stellen. Auch neben der Beringung hatten wir eine tolle Zeit und interessante und herzliche Gespräche. Vielen Dank an Michael Wimbauer und Jaqueline Bienhaus, die uns geduldig und ausführlich die vielen Fragen beantworteten und uns ein tolles und ereignisreiches Wochenende geboten haben. Wir freuen uns schon auf das nächste Seminar bei Euch!

 

Text: Verena Rupprecht

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Veröffentlichung

Fr, 06. September 2024

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