9. Seminar „Beringung und Wiederfunde“

organisiert von Susanne Homma, 25. bis 27. November 2024, Duderstadt (Niedersachsen)

Vorfreude verwandelt das Gewöhnliche in das Besondere. So erwarteten wir das 9. ProRing Seminar „Beringung und Wiederfunde“ in Duderstadt im Oktober 2024.

Heute, fast ein halbes Jahr später, ist erstaunlich viel von den Inhalten dieses ausgesprochen gelungenen Seminars präsent. Sei es ein Strand gespickt mit Kameras – je eine für ein Nest der Zwergseeschwalbe von Ulf Berthelsen. Oder die Fähigkeit ins Dunkel zu schauen, um hernach aus dem Licht heraus zu fangen, wie Johannes Amshoff und Michael Wimbauer demonstrierten. Wer immer schon die Chance nutzen wollte, um einer beringten Lachmöwe noch einen weiteren hinzuzufügen, um so die Zugwege besser verfolgen zu können, der war bei Dieter Kronbach richtig. Nicht zu vergessen die großartigen Vorträge „Mit Zugvögeln nach Afrika“ von Professor Bairlein und zur Symbiose von Tannenhäher und Arve. 

Die drei Vogelwarten berichteten nicht nur über Neuigkeiten, sondern gaben auch Anregungen für neue Projekte. Ach ja, dann war da noch das Plädoyer für den Staudenknöterich, dessen überraschend hohe Artenvielfalt es ratsam erscheinen lassen, über die andauernde Bekämpfung nachzudenken - wie Jens Hering eindrucksvoll und in aller Kürze schilderte. Auch so allgemein bekannte Themen, wie die Website European Colour Ring Birding fanden ihren Platz und es war höchst überraschend zu erfahren, dass diese Site aus privatem Antrieb geschaffen wurde, wie Dirk Raes anmerkte.

Erwähnenswert ist auch die Unterstützung von ProRing auf internationaler Ebene. Steffen Weisheit reiste nach Kuba, um die dortigen Beringer mit Rat und Tat zu unterstützen. Das Wiedersehen alter Freunde, der gemeinsame Austausch, aber vor allem die neugeknüpften Kontakte machen dieses intensive Wochenende zu einem großartigen Erlebnis. Das Jugendgästehaus der DJO in Duderstadt ist gut eingerichtet und bietet alles notwendige. Es wäre meines Erachtens jedoch wünschenswert, die Unterkünfte des achten und neunten Seminars gegenüberzustellen und ihre Vorzüge abzuwägen.

Text: Stefan Höpfl

Erklärung zum Veranstaltungsort:

Wahrscheinlich fanden wir alle (ich auch) das Seminarhaus in Uder etwas besser als die Herberge in Duderstadt. Dennoch haben wir uns entschieden, auch das zehnte Seminar „Beringung und Wiederfunde“ 20.-22. November 2026 in Duderstadt abzuhalten.

Warum? Die Größe des Vortragsraumes und die Anzahl der Zimmer in Uder bedingten, dass wir Interessierte abweisen mussten, da das Seminar voll war. In Duderstadt dagegen haben wir einen deutlich größeren Vortragsraum und mehr Zimmer. Selbst wenn sich noch ein paar Leute mehr anmelden, als in den letzten Jahren, müssen wir dort niemand abweisen. Das wiegt in unseren Augen den geringeren Komfort auf.

Text: Susanne Homma